Geldanlage für Stiftungen
Stiftungsvorstände haben nicht nur die schöne Aufgabe, die Stiftungsprojekte zu erfüllen. Bevor es ans Geld ausgeben geht, müssen Stiftungen Gelder durch Spenden oder Kapitalerträge aufbringen. Da 75% der Stiftungen eher kleine Strukturen haben, findet ein professionelles Einwerben von Spenden selten statt. Es bedarf somit einer guten Anlagestrategie, um die Ziele einer Stiftung zu erreichen.
Anlageziele einer Stiftung
Die Ziele einer jeden Stiftung sind nahezu immer identisch – Erst laufende Erträge, wie Zinsen, Dividenden oder Mieteinnahmen für die Erfüllung des Stiftungszweck vereinnahmen und gleichzeitig den (realen) Kapitalerhalt des Stiftungsvermögens gewährleisten.
Da viele Stiftungsvorstände den Kapitalerhalt fälschlicherweise mit einem identischen Konto- oder Depotstand verwechseln, sind Sachwerte wie Aktien oder Immobilien bei Stiftungen nicht immer beliebt. Schließlich schwanken diese Werte zum Teil erheblich.
Es gibt bisher keine gesetzliche Normierung, wie der Kapitalerhalt definiert wird. Wenn der Stiftungsvorstand clever ist, setzt er Anlagerichtlinien für die Stiftung auf. Darin kann er für die Stiftung definieren, wie der Kapitalerhalt gemessen wird und über welchen Zeithorizont dieser erzielt werden soll. Eine Definition des Kapitalerhalts könnte dann wie folgt aussehen:
„Die Stiftung xyz setzt sich zum Ziel das Kapital real zu erhalten. Der Nachweis ist über einen rollierenden sieben Jahreszeitraum zu erbringen, gemessen am HVPI-Index (harmonisierte Verbraucherpreisindex) der Bundesrepublik Deutschland. Der Nachweis erfolgt über die Kapitalentwicklung in der Stiftungsbilanz“.
Mit dieser Definition betrachtet die Stiftung eine Kapitalentwicklung über einen längeren Zeithorizont. Gleichzeitig ist es legitim mögliche Kursschwankungen um den Jahresstichtag „auszusitzen“. Bleibt die Stiftung trotz Schwankungen investiert, kann sie weitere Einnahmen in Form von Zinsen und Dividenden erzielen. Die Schwankungen gefährden das langfristige Ziel des Kapitalerhalts nicht.
Gleichzeitig hat die Stiftung die Möglichkeit Schwankungen an den Börsen für sich zu nutzen. Denn gerade in sehr hektischen Märkten lohnen sich antizyklische Investments, wenn man längerfristig denkt.
Der Nachweis des Kapitalerhalts über die Stiftungsbilanz führt zu einer weiteren Flexibilität. Erwirbt die Stiftung die Wertpapiere als langfristige Geldanlage, werden die Wertpapiere in der Stiftungsbilanz im Anlagevermögen verbucht. Hier müssen Wertpapiere bei temporären Schwankungen nicht abgeschrieben werden. Ein Abschreibungsgebot greift nur bei einer dauernden Wertminderung.
Obwohl die Aktienmärkte langfristig attraktive Renditen ermöglichen, reicht Stiftungen dieser Blickwinkel allein bisher nicht. Stiftungen haben einen Fokus auf laufende Erträge – Zinsen und Dividenden. Mit Kurssteigerungen kann sich die Stiftung bisher „nichts kaufen“. Zumal die jährliche Erfüllung des Stiftungszweck mit Kurszuwächsen nicht planbar ist. Es gibt immer wieder Kalenderjahre mit negativen Renditen. So ließe sich bei dauerhaften Abwärtsbewegungen kein Stiftungszweck mehr erfüllen, da Verlustrealisierungen ggf. gegen den Kapitalerhaltungsgrundsatz verstoßen. Mit der Stiftungsrechtsreform bekommen Stiftungen nun eine größere Flexibilität als bisher. Erträge aus Kursgewinnen dürfen nun ebenfalls für die Erfüllung des Stiftungszweckes eingesetzt werden. Dennoch sollten zur besseren Planbarkeit auch laufende Einnahmen erzielt werden.
Anlagestrategie für Stiftungen
Wir empfehlen das Stiftungsvermögen, zielorientiert in gewissen „Anlagebausteine“ zu strukturieren. D.h. ein Teil des Stiftungsvermögens hat einzig und allein die Aufgabe stetige Ausschüttungen zu generieren. Ein anderer Teil der Geldanlage dient der langfristigen Kapitalerhaltung über inflationsgeschützte Sachwerte, wie Aktien oder Immobilien. Im dritten Anlagebaustein kann nun über eine weitere Diversifizierung mit alternativen Anlagesegmenten nachgedacht werden, z.B. Infrastruktur, Mikrofinanzanlagen, Gold oder Fremdwährungen. Im Ergebnis erhält die Stiftung ein robustes Portfolio und erzielt fast mit Leichtigkeit alle Anlageziele der Stiftung.
Finanzberatung für Stiftungen ist oft nur ein Vertrieb
Die Herleitung einer geeigneten Anlagestrategie und die Wertpapierauswahl stellt viele Stiftungsgremien vor eine schwere Aufgabe. Oft fehlt das detaillierte Finanzwissen um Chancen und Risiken richtig einzuschätzen. Professionelle Beratung für Stiftungen gibt es. Aber auch für die vielen kleinen und mittleren Stiftungen? Unser Eindruck ist, dass viele Stiftungen mit einem Anlagevolumen von weniger als 2,0 Mio. EUR es in der Praxis schwer haben einen professionellen Finanzberater oder Vermögensverwalter zu finden. Die meisten Anbieter kennen sich mit den speziellen Bedürfnissen von Stiftungen schlicht nicht aus. Oder die Mindestanlagevorlumen sind zu hoch. Und wenn, werden teilweise nur teure Fonds verkauft. Wir haben in der Analyse schon häufiger Stiftungsvermögen gesehen, die nur aus einem Stiftungsfonds bestanden. Nach dem Motto der Fondsmanager wird es schon richten.
Gebühren sparen
Eine Konto- und Depoteröffnung ist für Stiftungen häufig sehr umfangreich. Bei Banken gibt es für juristische Personen auch selten Sonderkonditionen. Nicht selten müssen Stiftungen neben den normalen Gebühren noch Ausgabeaufschläge bezahlen.
Wir ermöglichen Stiftungen eine kostengünstigere Zusammenarbeit. Stiftungen können bei uns dreifach profitieren. Entweder können Stiftungen unsere Depotbanken zur Eigenumsetzung nutzen und sparen sämtliche Ausgabeaufschläge. Zusätzlich können Stiftungen unser Beratungs-Know-how nutzen und im Rahmen eines Beratungsmandates Empfehlungen erhalten. Und für Stiftungen, die Anlageentscheidungen gerne delegieren möchten, kann eine stiftungsspezifische Vermögensverwaltung angeboten werden. Wir finden herausraus welche Form der Zusammenarbeit für ihr Stiftungsgremium ideal ist.
Fazit
Stiftungen müssen auch nach der Stiftungsrechtsreform eine besondere Anlagestrategie verfolgen. Das Stiftungsvermögen darf gerne aktienorientiert investiert werden, wenn man die Stiftungsziele dabei nicht aus den Augen verliert. Und zu guter Letzt gibt es mit D&S Capital auch einen Finanzberater, der Stiftungen unabhängig vom Anlagevolumen individuell berät.